Hilfe in Krisenzeiten

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Die derzeitige Corona-Krise betraf leider auch die Riedel Kinderstiftung und deren Projekte – sowohl unser Deutschland-Projekt des Staßenkinder e.V. als auch unser Projekt in Südafrika ‚iThemba schools‘.

Dank vieler Familien, Freunde und anderer Unterstützer konnten wir jedoch beiden Projekten auch in Krisenzeiten helfen.

Berliner Straßenkinder

Das Projekt des Straßenkinder e.V., das wir seit letztem Jahr unterstützen, hat sich riesig über die Spende der TQ-Masken der iTSM gefreut. Wir sind froh, dass wir einen Teil zu dem Schutz der Gesundheit der tausenden Kinder und Jugendlichen, die in Berlin auf der Straße leben, beitragen konnten. Durch das Leben auf der Straße haben sie eher einen schlechten körperlichen Gesundheitszustand und des Öfteren auch einen erschwerten Zugang zum gängigen Gesundheitssystem. Dinge wie die Schließung von Restaurants und öffentlicher Toiletten hatten große Auswirkungen auf die jungen Menschen auf der Straße, da es für sie schwierig geworden ist eine richtige Toilette nutzen zu können. Somit wurden Dinge wie regelmäßiges Händewaschen fast unmöglich. Falls eines der Kinder positiv auf COVID getestet wurde, konnte es nicht einfach zur Selbstisolation nach Hause gehen. Sich oder andere nicht zu infizieren stellte sich somit als ein viel größeres Problem dar.

“Die Lage ist dramatisch. Die Obdachlosigkeit ist seit dem Beginn der Krise höher geworden, das sehen wir ganz deutlich. Kinder und Jugendliche, die schon vor der Kontaktsperre Gewalt in ihren Familien ausgesetzt waren, hauen jetzt erst recht ab. Das halten die nicht aus zu Hause”, sagt Eckhard Baumann, Leiter des Straßenkinder e.V.

Eckhard und sein Team tun ihr Bestes, um den Kindern und Jugendlichen in der Krise zu helfen. In Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt wurde zum Beispiel ein Beratungsbüro zur Corona Teststation umfunktioniert. Außerdem organisierten sie Dixie-Klos, verschenkten Masken und stellten sicher, dass die Kinder und Jugendliche wenigstens in ihrem Beratungsbüro Körperhygiene wie Händewaschen und Duschen durchführen konnten.

Wir empfehlen Ihnen dieses Video anzuschauen um mehr darüber zu erfahren wie schwierig das Leben auf der Straße in dieser Krisenzeit ist: https://www.facebook.com/VereinStrassenkinder.e.V/videos/639778566864431/ . Ansonsten können Sie sich auf der Facebook Seite des Straßenkinder e.V. auf dem Laufenden halten (https://www.facebook.com/VereinStrassenkinder.e.V/).

iThemba Schools

Im April erreichten uns traurige Nachrichten aus Capricorn – unsere Schüler der iThemba Schools leiden Hunger durch die derzeitige Corona-Krise. Die strikte Ausgangssperre in Südafrika führte dazu, dass die Eltern plötzlich kein Einkommen mehr haben. Soziale Sicherungssysteme wie bei uns in Europa gibt es nicht.

Für uns stand sofort fest: Wir wollen sofort helfen und zwar mit Carepaketen! Zusammen mit den Lehrern aus der Grundschule iThemba Primary School Capricorn und Vorschule iThemba School Capricorn wurde identifiziert, was die Familien dringend benötigen. Nach vereinzelten Gesprächen mit Eltern stellten wir jedoch fest, dass nicht nur Hunger ein Problem ist, sondern auch Hygiene. Zwar sind alle angehalten sich häufig die Hände zu waschen, nur ist Seife für in Armut lebende Menschen bereits in „normalen“ Zeiten ein absolutes Luxusgut und jetzt für viele unerschwinglich. Deswegen wurde neben Lebensmittel zum Brotbacken und Kochen außerdem Seife in die Pakete gepackt.

Dank der Mitglieder der örtlichen NGO erhielten wir innerhalb 1 Woche Ausnahmegenehmigungen zum Verteilen der Hilfspakete. Zudem wurden Informationsketten aufgebaut und die Logistik auf die Beine gestellt, dass eine große Herausforderung während eines totalen Lockdowns herausstellte.

Wir waren sehr glücklich, dass wir in so kurzer Zeit die Hilfspakete verteilen konnten. Die Familien waren uns unendlich dankbar:

„We are all in this together. Teamwork. Please give our heartfelt thanks to the funders of this great gesture. It was pure joy to see the parents carrying those heavy boxes of essential foodstuff. Some had tears of gratitude as they left the school yard. They did not expect it. Please give Siggi and his family a biggg Ithemba hug from all of us in Cape Town, iThemba Primary.” iThemba Primary School Capricorn Lehrer

Im Juni erreichen uns weiterhin traurige Nachrichten aus Kapstadt, denn die strickte Ausgangssperre brachte die Familien in dem Township Capricorn zum Verzweifeln. Zwar wurden langsam die Einschränkungen gelockert, damit die Menschen wieder arbeiten und ihre Familien ernähren können. Jedoch kam für viele Eltern diese Lockerung zu spät, denn sie haben ihren Job bereits verloren. Noch viel schlimmer sind jedoch die Auswirkungen auf die Kinder, die die wahren Verlierer dieser weltweisen Krise sind. Wir waren schockiert zu hören, dass ein Neugeborenes auf der örtlichen Müllkippe entdeckt wurde. Wie verzweifelt muss eine Mutter sein, das zu tun?!

Um den Familien in dieser schwierigen Zeit weiterhin zur Seite zu stehen, stand es außer Frage, dass wir ein zweites Mal Hilfspakete für die Familien organisieren. An dieser Stelle möchten wir uns besonders herzlich bei der SHE Informationstechnologie AG für die großzügige Spende bedanken, die den Grundstock für unsere Hilfspakete legte. Seit fast 2 Jahren unterstützt SHE unsere Stiftung, denn auch ihr ist das iThemba-Projekt ans Herz gewachsen.

Dank weiterer Spender konnten wir nicht nur Grundnahrungsmittel und Hygieneartikel in die Pakete packen, sondern auch Unterrichtsmaterial. Dies war uns besonders wichtig, da die damalige Planung sah vor, dass unsere Schüler erst sukzessive im August wieder die Schule besuchen können. Möglichkeiten wie den Unterricht digital durchzuführen gibt es aufgrund fehlender Internetanschlüsse nicht.

Wir waren wieder sehr berührt von den liebenswürdigen Rückmeldungen der Eltern nach unserer 2. Hilfspakete-Aktion. Solch eine Aktion mag uns vielleicht nicht als große Sache erscheinen, jedoch bedeutet es für andere die Welt. Die Familien waren uns so dankbar, dass wir auch in Krisenzeiten für sie da sind und sie nicht einfach ihrem Schicksal überlassen:

„Many thanks to the staff and management of iThemba Primary School. For the parcels and schoolwork, words alone cannot explain how grateful we are. iThemba School is more than a school, we never knew that you would look out for us at this time of need. The school work is helping my daughter a lot … I could spend the entire time writing all the good things about the school, but once again many thanks, God bless you all!” Elternteil eines Schulkindes der iThemba Primary School Capricorn

Zurzeit befinden sich die Kinder wieder in der Schule und das Team vor Ort hat eine großartige Leistung erbracht, die Schule so sicher wie möglich zu machen – von Sicherheitsabstand und Desinfektion bis zu Masken.

Auch die Bauarbeiten unserer iThemba Primary School waren von der Krise betroffen und mussten zwischenzeitlich gestoppt werden. Umso größer war die Freude, als wir im Juni die Neuigkeiten erhalten haben, dass die Bauarbeiten fortgesetzt werden konnten.

Diese Bauphase beinhaltet den Bau von unter anderem 14 Klassenzimmer und einem Schulhof. Wir sind begeistert zu sehen wie weit die Bauarbeiten schon fortgeschritten sind, welche Ende letzten Jahres begonnen haben.

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